Die Rappbodetalsperre wurde 1952 bis 1959 in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Hasselfelde errichtet. Sie besteht aus Talsperre, Wasserwerk, Wasserkraftwerk und Stausee.
Ihre maximal 106,0 Meter (m) hohe Staumauer, die höchste Deutschlands, staut besonders die Rappbode und deren Zufluss Hassel zum etwa 3,9 Quadratkilometer (km²) großen Rappbodestausee auf, der volumenmäßig größte Harzstausee ist.
Die Rappbodetalsperre bildet mit weiteren Tal- und Vorsperren sowie Rückhaltebecken das Rappbode-Talsperrensystem zum Hochwasserschutz im Ostharz, wobei sie die unterhalb ihrer Staumauer besonders an der Rappbode gelegenen Ortschaften schützt und zudem der Trinkwasser- und Stromversorgung vieler naher Ortschaften dient.
Geschichte der Rappbodetalsperre
Die ersten Überlegungen zum Bau von Talsperren und Hochwasserschutzmauern gab es bereits 1891. Die erste Planung bezog sich auf eine 150 m hohe Staumauer im Tal der Bode oberhalb von Thale, dessen Stausee mit 150 Mio. m³ Fassungsvermögen die Ortschaften Wendefurth, Altenbrak und Treseburg und das sehenswerte Bodetal zum Opfer gefallen wären. Bei der 1938 fertiggestellten Projektplanung verzichtete man auf die Überflutung von Ortschaften, dafür wurden mehrere Staumauern geplant.
Die Bauarbeiten an der Rappbodetalsperre begannen bereits während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945). Dabei wurden die Gründung der Staumauer ausgehoben, Abdichtungsarbeiten im Baugrund und in den Talfeldern vorgenommen (besonders der wasserseitige Dichtungsschleier), die für Zementtransport erforderliche Seilbahn von und nach Hüttenrode errichtet und der zur Umleitung der Rappbode während der Bauzeit und später als Grundablass vorgesehene Umleitungsstollen mit dem Einlaufbauwerk und Schützenschacht bis August 1940 so weit fertiggestellt, dass die Flussumleitung erfolgen konnte. Im Mai 1942 wurden die Arbeiten aus Kriegsgründen eingestellt.
In der Zeit der DDR wurde das Staumauer-Projekt wiederaufgegriffen und um die Trinkwassergewinnung erweitert. Die ursprüngliche Anlagenplanung blieb erhalten; allerdings wurde die Technologie an neue Erkenntnisse im Talsperrenbau angepasst. Die Grundsteinlegung für die Staumauer fand am 1. September 1952 statt. Die Bauarbeiten wurden unter Beteiligung des westdeutschen Baukonzerns Polensky & Zöllner durchgeführt.
Am 3. Oktober 1959 wurde die Talsperre ihrer Bestimmung übergeben.
In den Jahren 1995 bis 2009 wurde die Talsperre saniert. Hierbei wurde auch der angewitterte Beton der Straße auf der Mauerkrone erneuert und die jeweils direkt oberhalb der vorgenannten Inschriften befindlichen Hoheitszeichen der DDR durch kreisförmige Objekte ersetzt.
Doppelseilrutsche – Megazipline
Nordöstlich der Staumauer der Rappbodetalsperre befindet sich mit der Megazipline die längste Doppelseilrutsche Europas. Sie wurde am 11. November 2012 eröffnet und überspannt auf etwa 1000 m Länge und mit maximal 120 m Höhe die Wasseroberfläche des an die Luftseite der Rappbodetalsperre stoßenden Stausees der Talsperre Wendefurth. Der Start befindet sich etwas nördlich oberhalb der Staumauer der Rappbodetalsperre nahe dem Tunnel der Landesstraße 96 und der Endpunkt liegt am Rand des Wendefurther Stausees
Quelle: wikipedia.de